Alice Sebold: „In meinem Himmel“

Eine spannende und bewegende Geschichte eines 14-jährigen Mädchens. Leider ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig.


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Zur Geschichte

Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch;
Vorname Susie.
Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde.

© Text: Alice Sebold, Buch: „In meinem Himmel“, Verlag: Goldmann

Susie Salmon ist ein ganz normales amerikanisches Mädchen, aus den 70er Jahren. Bis sie eines Tages einen tragischen Tod findet. Ihr Leben ist zuende, doch das ihrer geliebten Menschen (Familie, Freunde, etc.) geht weiter, ohne sie. Susie muss lernen damit klar zu kommen; ihren Seelenfrieden zu finden.

Aus „ihrem Himmel“ beobachtet sie, wie die unterschiedlichen Menschen mit ihrem Tod klar kommen; ihren eigenen Seelefrieden (ebenfalls) versuchen zu finden.

Mein Fazit

Vorab muss ich sagen, dass es eines der wenigen Bücher war, das ich erst gelesen habe, nach dem ich die Verfilmung dazu gesehen habe.

Wer jetzt glaubt, dass das Buch beschreibt, wie es zu diesem tragischen Tod kam, wird sich irren. Zwar wird erklärt, warum sie ermordet wird und wer es war, aber anders, als erwartet, wird im Buch das Leben nach ihrem Tod beschrieben.

So stellt das erste Kapitel sozusagen die Einführung dar. Alles notwendig Wissenwerte, betreffend Vorgeschichte und der Charaktere, wird hier erzählt. Das hilft natürlich, den Rest der Story mit aufbauenden Bezügen zu den Personen zu lesen und einiges besser zu verstehen.

Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo sich die ganze Geschichte schneller voran bewegt, bis sie letztendlich auf Seite 381 ein Ende nimmt. Der letzte Absatz ist besonders schön geschrieben.

»Das kleine Mädchen ist inzwischen bestimmt erwachsen«, sagte sie.

Beinahe.

Nicht ganz.

© Text: Alice Sebold, Buch: „In meinem Himmel“, Verlag: Goldmann

Und während des Lesens wird einem auch selbst klar, dass an der Aussage etwas Wahres ist. Und auch wenn Susie Salmon bereits am Anfang der Geschichte tot ist und es bleibt und daher immer 14 sein wird, bleibt einem doch der Eindruck, dass sie in ihrem Himmel reift und langsam erwachsen wird.

Meiner Meinung nach ist die ganze Entwicklung im Buch etwas ganz spezielles. Man trifft auf Situationen, die einem manchmal als Selbstverständlich vorkommen, für Susie aber manchmal den Tod lebenswerter macht.
Vom Schreibstil her habe ich nicht allzuviel anzumerken. Mein Problem war lediglich, dass Susie ständig in der Zeit gesprungen ist – also gerade war sie im Jetzt und dann auf einmal im Damals. Meistens ist das nicht mal eindeutig gekennzeichnet – an manchen Stellen hätte ich einen eigenständigen Absatz besser gefunden; oder ein Kapitel.

Das ist aber auch schon der einzige Schwachpunkt des Buches, weswegen ich es mit 4 Sternen bewertet habe. Ansonsten find ich die Geschichte rundum Susie Salmons Leben nach dem Tod und dem Leben der Anderen nach ihrem Tod wirklich gelungen. Und es ist eine spannende Story, die ich empfehlen kann.

Und ich war, bin, schwer begeistert von der Verfilmung, die zwar einige Parallelen zum Buch hat, aber einen anderen Geschichtenverlauf hat (die „Meilensteine“ blieben zwar gleich, treten aber zu einem anderen Zeitpunkt auf, als im Buch). Ansonsten ist der Film wirklich nahe am Buch.

Buchdaten

Titel (Originaltitel): In meinem Himmel (The Lovely Bones)
Originaltitel: The Lovely Bones
Autor: Alice Sebold
Buchtyp: Taschenbuch
Genre: Roman
Reihe? Nein
Seiten: 384
Altersempfehlung: k. A.
Erscheinungsdatum: 01.02.2005
Verlag: Goldmann (zur Verlagsseite)
ISBN: 978-3-442-45836-3
Preis (UVP): EUR 8.95 [D]