Dan Brown: „Das verlorene Symbol“

Gewohnt packender Schreibstil mit einer, na ja, gewohnten Geschichte. Gute Geschichte, aber ein schleppendes Ende mit den letzten 2-3 Kapiteln.

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Zur Geschichte

Es ist das nunmehr dritte Abenteuer von Symbologe und Harvard-Professor Robert Langdon. Dieses Mal ist der Schauplatz nicht in Europa, sondern im Herzen der Hauptstadt der USA: Washington, D.C.

Mal wieder geriet er in eine Aneinanderkettung von tragischen Umständen und muss dazu beitragen, dass Menschen gerettet werden und das große Geheimnis der Freimaurer bewahrt wird. Wenn da nicht noch die anfänglich unklare Stellung der CIA in dieser Sache wäre.

Langdon, der sich gerade in Washington befindet, wird zum Kapitol geordet vom vermeindlichen Sekretär seines alten Freimaurerfreundes Peter Solomon. Doch in der Rotunde trifft er nicht wir erwartet auf Solomon, sondern auf den Anfang einer Geschichte, in der er (mal wieder) die tragische Hauptrolle spielen darf. Es spitzt sich immer mehr zu, als die Vermutung stark wird, dass es nicht nur um die Offenbarung des größten Geheimnisses der Freimaurer geht, sondern auch noch Peter’s Schwester die Noetik-Wissenschaftlerin Katharine Solomon mit hineingezogen wird, die sich dem ganzen Ausmaß aber noch gar nicht wirklich bewusst ist.

Die Suche nach dem geheimen Wort/Symbol beginnt …

Mein Fazit

Eigentlich finde ich die Geschichte sogar ganz gut. Leider haben die letzten 2, 3 oder 4 Kapitel das Buch irgendwie zerstört. Also nicht, dass es schlecht war. Aber für mich persönlich ging es dann zu ausgedehnt um Religion und blah blah, was mich ehrlich gesagt nicht interessiert, also vielleicht, früher im Buch, aber nicht am Ende, das hat das spannende Moment, das kurz zuvor auftrat, na ja, zerstört. Mir fällt dazu kein anderes Wort ein. Also packend wurde es von anfang an bis ca. 100 oder 60 Seiten vor Schluss. Die letzten Seiten waren irgendwie ein K(r)ampf, weil noch mal versucht wurde, etwas anzudeuten und Neugierde zu wecken, was mich aber eher in Frustration gelenkt hat, weil ich keine Lust hatte, jetzt wo ich grad runterkommen musste, noch mal zu denken: „Huch, was könnte jetzt noch kommen?“ Es war nicht nur störend, sondern die Szene im Kapitol am Ende war auch gähnend langweilig (was für Dan Brown Verhältnisse schon mies ist).

Aber okay, es dreht sich wieder um Robert Langdon, was ansich nicht schlecht ist, weil ich von ihm ja schon seine beiden anderen „Abenteuer“ kenne und daher eine Verbindung aufbauen kann. Man erfährt auch nicht wirklich viel Neues über ihn, wenn man die andern Bücher kennt (Sakrileg und Illuminati) dann es, na ja, vielleicht „langweilig“ nochmal durchgekaut zu bekommen, wer er ist und wie toll er Schwimmen kann. Für die, die ihn nicht kennen bzw. die anderen Bände, ist das nicht schlimm, weil man so halt unabhängig von den andern Büchern auch eine Bindung aufbauen kann.

In dem Buch wird er aufgesucht, weil er bekannt für sein Gedächtnis und Entschlüsselungsgabe ist. Es beginnt mit einer Entführung und dem Auftrag das verlorene Symbol zu finden, oder aber Solomon muss sterben. Die Geschichte ist irgendwie anders, als seine beiden anderen Abenteuer und doch gleich. Also eigentlich dreht sich die Geschichte nur um ihn, weil er der bekannteste Symbologe ist, oder so. Keine Ahnung. Man merkt, ich bin sehr kritisch, was an diesem doofen Schluss liegt, der mich echt wütend gemacht hat.

Nun gut. Das Buch habe ich gekauft, weil der bei Hugendubel für 2,99 € im Angebot war – und seit 1-2 Jahren dauerhaft bei 4,99 € überall rumlungert. Ich wollte wissen warum, ob das Buch so schlecht ist, dass man es schon den Leuten hinterher werfen muss?! (Ursprünglich kostet es 26,00 €)

Schlecht ist es nicht. Nur, wer die andern Bücher kennt, wird sich nicht neu der Begeisterung entflammen lassen. Es ist ein guter und typischer Dan Brown Roman. Aber, ob es eine Weiterentwicklung ist … finde ich eher nicht.

Es ist halt, von den Charakteren her auch wieder das gleiche: eine intelligente und hübsche Frau hilft ihm, irgendwie, oder die Frau selbst ist „der Schlüssel“, vielleicht auch beides. Das erfährt man nur im Buch.

Was ich aber, damit ich auch die schönen Sachen mal erwähne, erwähnen muss, ist diese absolute und logische Schlussfolgerung, mit der es Brown irgendwie immer wieder schafft, das man denkt: „Ah, DAS soll das also alles bedeuten.“ Soll heißen, er schreibt so glaubwürdig, dass man wirklich das Gefühl hat, das das alles stimmen muss. Ob es so ist, weiß ich nicht.
Neben den ganzen theologischen und wissenschaftlichen Sprüngen, vereint er auch wieder grandios beide miteinander.

Was ich weiterhin gut fand, war die familiäre Aspekt der Solomon’s. Auch wenn die Charaktere laut einigen anderen Rezensionen nicht viel Tiefgang hätten, empfand ich es doch genug tiefgang um Sympathien gegenüber den beiden aufzubauen.

Im Gegensatz zu Sakrileg und Illuminati werden hier in den Nebengeschichten nicht irgendwelche Päpste oder Bischöfe involviert. Was ich sehr angenehm empfand.

Zur Reihe

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  • Band 1: „Illuminati“ (2003)
  • Band 2: „Sakrileg“ (2006)
  • Band 3: „Das verlorene Symbol“ (2011)
  • Band 4: „Inferno“ (2014)
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Buchdaten

Titel: Das verlorene Symbol
Originaltitel: The Lost Symbol
Autor: Dan Brown
Buchtyp: Taschenbuch
Genre: Thriller
Reihe? Ja (Robert Langdon Reihe)
Band: 3
Seiten: 764
Altersempfehlung: k. A.
Erscheinungsdatum: 17.03.2011
Verlag: Bastei Lübbe (zur Verlagsseite)
ISBN: 978-3-404-16000-6
Preis (UVP): 9,99 EUR [D]