Chevy Stevens: „Still Missing – Kein Entkommen“

Ein Thriller, der einen im ersten Drittel wütend macht, im zweiten Drittel verwirrt stehen lässt und am Ende ohne Verständnis für den Täter, aber mit vollem Mitgefühl für Annie nachdenken lässt.

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Die Geschichte

Annie O’Sullivan ist gerade bei einer Open-House-Besichtigung, die sie alleine führt. Als die Immobilienmaklerin gerade Feierabend machen will, kommt doch noch ein vermeintlicher Interessent des Hauses.

Doch das gespielte Interesse ist nicht von langer Dauer, denn schon wenige Minuten später drückt David Annie eine Waffe in den Rücken, zwingt sie in den Van einzusteigen, um sie dann zu entführen.

Sie muss die ganzen Geschehnisse mit ihrem Therapeuten besprechen und durchlebt die Hölle ein weiteres Mal. Und, als sie gerade dachte, alles würde wieder halbwegs in Ordnung kommen, geht der Alptraum von vorne los … immer und immer wieder.

Mein Fazit

Achtung, könnte Spoiler enthalten.

Vor einiger Zeit las ich bereits die Leseprobe und wollte irgendwie wissen, wie es weitergeht.

Das Buch beginnt damit, dass Annie bereits „gerettet“ wurde und gerade ihrem Therapeuten die Geschehnisse schilderte. Die Kapitel sind zu Beginn etwa gleich aufgebaut: Parallele Geschichten; auf der einen Seite beschreibt sie alles, was während der Entführung geschah, aber gibt gleichzeitig auch Ausblicke auf die Zeit, nach der Entführung.

Bis dann die Entführung die Zeit nach der Entführung eingeholt hatte – etwa in der Mitte des Buches. Man hatte selbst das Gefühl: okay die Entführung ist vorbei, man kann sich „erholen“. Aber irgendwie bleiben dem Leser, genau wie Annie, zu viele Fragen unbeantwortet: Wer war der Entführer? Was war der Grund, warum gerade sie entführt wurde? Gab es einen Plan, oder war es Zufall?

Ich dachte erst, dass es doof wäre, wenn man bereits zu Beginn erfährt, dass sie ja doch „gerettet“ wurde. Und doch wollte ich wissen, was, warum, wieso. Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Entführung, und der unmittelbaren Zeit danach.

Die Geschehnisse in der Hütte fand ich teilweise so ärgerlich, frustrierend und aufwühlend, dass mir teilweise das weiterlesen erschwert wurde. Nicht, dass es schlecht ist, ganz im Gegenteil. Genau das war für mich ein Anzeichen, dass ich mich voll auf die Story einlassen konnte. Das mich diese Taten des David so verärgert hatten, fand ich streckenweise so schlimm, dass ich am liebsten ins Buch gesprungen wäre, um ihn höchstpersönlich anzuschreien und -zuflehen mit dem ganzen Mist aufzuhören.

Endfazit

Das Buch hat mich emotional genauso mitgerissen, als wäre ich selbst Annie, die das alles durchleben musste. Das Ende kam unerwartet, bzw. die Antworten. Auch, wenn ich insgeheim diese Schiene gefahren bin, weil ich mich nicht von der Autorin woanders hinleiten lassen wollte.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Buch mich zuerst wütend gemacht hat, dann wurde ich verwirrt, um letztendlich voller Gefühle und Gedanken die letzte Seite mit einem kleinen Schmunzeln, über die letzten Zeilen, schließen zu können. Packend, fesselnd und emotional ergriffen.

Buchdaten

Titel (Originaltitel): Still Missing – Kein Entkommen (Still Missing)
Autor: Chevy Stevens
Buchtyp: Taschenbuch
Genre: Thriller
Reihe? Nein
Seiten: 416
Altersempfehlung: k. A.
Erscheinungsdatum: 28.01.2011
Verlag: FISCHER Taschenbuch (zur Verlagsseite)
ISBN: 978-3-596-18716-4
Preis (UVP): 9,99 EUR [D]