Elif + Support: Marcel Brell

Daten zum Konzert
Einlass: ca. 19:00 Uhr
Start: ca. 20:00 Uhr
Ende: ca. 22:32 Uhr
Location: Batschkapp in Frankfurt/Main
Headliner: Elif
Support-Act: Marcel Brell
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Das Konzert
Was für ein Konzert. Was für eine Tour. Zu Beginn der Tour hätte wohl keiner mit dem Erfolg der Tour selbst und dem grandiosen Tourende gerechnet. Aber fangen wir vorn an, sonst macht es keinen Spaß.
Draußen war es kalt und windig, trotz Temperatur um 0 Grad. Die neue Batschkapp füllte sich nach Einlass relativ schnell – Platz war für mehrere hundert Leute (im Vergleich zum Universum, einen Tag zuvor in Stuttgart, also deutlich größer). Punkt 20 Uhr betrat Marcel Brell mit seiner Band die Bühne. Er begeisterte sofort. Mit seiner etwas rauchigen Stimme und den eigenen Songs, zog er sofort das Publikum auf seine Seite. Man merkte ihm Bühnenerfahrung direkt an.
Er wechselte zwischen Akkustik-Gitarre und Keyboard. Bei seinem letzten Song „Der Schlüssel“ rief er das Publikum auf, mit zu machen. Es gröhlte die Stellen des Songs gemeinsam mit dem Bassisten. Damit sollten wir alles Negative entladen und einfach abwerfen.
Nach etwa sechs Songs, verabschiedete er sich. Nicht nur für den Abend gab es ein Danke, sondern auch dafür, dass er die Möglichkeit bekam, zusammen mit Elif auf Tour zu gehen. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus und Jubelrufen.
Die anschließende Umbauphase dauerte etwa 15 Minuten. Und dann war es soweit. Das Licht wurde gedimmt, die Schirmlampen der „Wohnzimmer“-Atmo strahlten (auch nach acht Konzerten noch). Es war soweit, dass letzte Konzert der „Unter meiner Haut“-Tour 2014 begann. Nun galt es, dass alle noch einmal alles geben würden.
Die Band stimmte ein letztes Mal zu „Regenstadt“ ein (im Video seht ihr das Konzert-Opening aus Stuttgart). Immer noch freudig und hüpfend, aber weniger überdreht, als beim Tourauftakt in Köln, kam Elif auf die Bühne und begrüßte Frankfurt: „Frankfurt – wird grad hell und in den Pfützen (…)“. Direkt im Anschluss kam „Hol mich ab“ (auf der Deluxe-Version des Albums „Unter meiner Haut“ zu kaufen).
Bevor es mit „Ein Wort“ weiterging, musste sie ihre Freude über das Kommen der vielen Menschen, kundtun. Auch, dass noch einmal alles gegeben werden soll, denn es ist schließlich Tourende. Und wie es sich gehört, passieren bei solchen Events immer Dinge, die nicht geplant sind (zumindest nicht vom Künstler). „Also wenn ihr etwas seht, oder die Band sich seltsam verhält, sagt mir Bescheid, denn ich weiß von nichts.“
Als ob sie es unbewusst geahnt hätte, kam direkt der erste „Schock“: Sie wollte einen Schluck aus der Wasserflasche nehmen. Doch statt Wasser, befand sich darin Wodka pur. Nach einer Pause zum lachen, ging es direkt weiter mit „Ein Wort“ und dem anschließenden „200 Tage Sommer“, wo sie wieder erzählte, wie es zu dem Video kam. Außerdem hielt sie an der Stelle, wo der Mönch aus dem Busch die Crew segnete, fest, dass es einfach stimmen muss, denn wenn sie Frankfurt anschaut und auf die Tour zurückblickt, kann es schöner gar nicht sein.
Es wurde sehr schnell, sehr sentimental. Und das unglaublich authentisch, weswegen viele Leute einfach mehrmals auf ihre Konzerte kamen. Ein Besucher war bei jedem Konzert dabei, und wurde von Elif noch einmal mit besonderem Dank überschüttet. Sie könne es selbst kaum glauben, dass einige mehrmals auf Konzerte kämen.
Als „Feuer“ an der Reihe war, und Elif zu ihrem Bassisten ging, kam die zweite Überraschung: Ihre Stimme wurde im Mikro verzehrt. Das Publikum fand es komisch und lachte, jubelte und klatschte. Elif war überrascht und perplex zugleich.
Auch, als Elif mitten im Set wieder jemanden aus dem Publikum holte, um mit ihr zu singen, stellte sich eine spontane Überraschung heraus. Total ungeplant, holte sie eine junge Frau auf die Bühne, die sie näher aus Berlin kennt. Jasmin Shakeri (Backgroundsängerin) fand das urkomisch und meinte nur unter Lachen: „Was für ein Zufall (…)“.
Das Frankfurter Publikum war voll dabei, machte Stimmung und trug Elif und die Band über den Abend. Auch, als die Berlinerin, trotz der Absperrung, durch die ersten Reihen des Publikums lief, blieb alles vertraut. Bei „Baba“ wurde es wieder sehr emotional, während bei „Unter meiner Haut“ alle zum Tanzen aufgefordert wurden.
Als weiterer Gag während des Sets kam Elifs Schwester in den „Graben“ (Bereich zwischen Bühne und Publikum) und warf ihr etwas, ein zunächst undefinierbares Baumwohlknäuel, auf die Bühne. Später stellte sich heraus, dass es ein großer Baumwohlschlüpfer war „Gönn’s dir“ stand vorn drauf, „Alles deins“ auf der Hinterseite. Alle stimmten in Lachen ein. Elif warf es später ins Publikum.
Mit „Danke“ erfolgte auch schon der letzte Song der Haupt-Setlist. Als besonderes Danke, gab es aus der ersten Reihe (vielleicht auch von hinten, aber das konnte ich nicht sehen, weil ich erste Reihe stand) mit Händen geformte Herzen. Bei der letzten Bridge hielt ich ein Schild in die Höhe, auf dem stand „Danke! Für die tolle Tour!“ (wie sich später herausstellte, war es Elifs erstes Schild/Plakat – „Künstler lieben solche Schilder“).
In der Luft knisterte es, noch bevor die Band von der Bühne ging, wurde lauthals nach einer Zugabe gegröhlt. Etwas länger wartend, kamen Elif und Co. zurück. Mit dem Fayzen Cover „Rosarot“ eröffneten sie das letzte Mal für die Tour, die Zugabe. Ein letztes Mal, stellten sie sich zusammen. Sangen und fühlten den Song.
Und so kam es, dass als letzter Song; allerletzter Song der ersten eigenen Tour „Nichts tut für immer weh“ erklang. Für den Song kamen noch einmal alle auf die Bühne: Marcel Brell mit Band, Manager und Elifs Schwester. Aus dem Song, der normal etwas unter vier Minuten dauert, wurden knapp 10 Minuten. In den letzten 2-3 Minuten machten einfach alle nur noch Party auf der Bühne (siehe Video unten). Spontan durfte (oder musste) Elifs Schwester den Song weiter singen, während Elif die Bühne auf und ab sprang und einfach alles feierte: Die Tour, die Menschen – und vielleicht auch das Leben und ihre Musik.
Als letzter Akt, wurde aus Tradition wieder ein Foto mit dem Publikum geschossen. Damit verabschiedeten sich alle. Elif machte sich fertig für die Signierstunde am Merch-Stand, wo sie sich wieder viel Zeit nahm für Autogramme, Gespräche, Umarmungen und Fotos. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön! Und falls ihr das (jemals) lesen solltet: Jederzeit wieder! Danke, für die tolle Tour!
Mein Fazit
Marcel Brell
Bereits in Stuttgart hat mich der dritte Support der Elif-Tour sofort begeistert. Seine „rauchige“ live Stimme und die Songs, die Band, einfach alles war live einfach grandios. Auf das Album, was ich mir in Stuttgart gekauft hatte, signierte er „Für Aeffa“, weil er statt „Ha e doppel eff a“ aufgrund der Lautstärke „A e doppel eff a“ verstand. Ich finds witzig, weil es jetzt noch besonderer ist 😛
Überzeugen konnte er mich auch, durch seinen Wechsel zwischen Gitarre und Keyboard. Aber auch die Ausstrahlung und das Engagement, um das Mitmachen des Publikums, war faszinierend. Im Vergleich zu Tom Klose, der in Köln spielte, war es zwar etwas weniger facettenreich, aber das gewisse Extra war doch da.
Alles in Allem war er, genau wie Tom Klose, eine super Wahl für den Tour-Support. Alle haben ihre Chance genutzt und das Publikum auf sich aufmerksam gemacht. Danke dafür!
Zu seiner Facebook-Seite: hier entlang.
Elif
Tja, da sind wir nun. Bei Elif. Was soll ich sagen, nach über vier Jahren, ist es jetzt wieder so, wie vor der Tour: Man weiß nicht, wann man sich das nächste Mal wieder sieht.
Was ich aber garantiere ist, dass ich sie wiedersehen werde. Sie ist einfach ein so unglaublich sympathischer Mensch. Und so dankbar. Ich hoffe, dass sie, wie sie bei „Zirkus“ verspricht, sich niemals verbiegen lässt.
Wie sie in Stuttgart meinte: „Das ist meine erste Tour, ich nehme mir die Zeit und unterschreib euch alles und schreib auch Widmungen, egal was.“
Solche Dinge bleiben im Kopf. Und wenn man von einigen Stellen hört, dass die limitierten Liederbücher, als sie ausverkauft waren, für etwa 50 EUR auf ebay verkauft wurden, muss man wohl einsehen, dass sie als Künstlerin einfach etwas ganz großes ist!
In Köln gab ich ihr einen Brief, einen „Tourauftakt“-Brief, in dem ich ihr schrieb, dass ich ihr und der Band viel Glück für die Tür wünsche. Dass sie diese erste eigene Tour besonders genießen soll, denn es wird nie wieder eine erste eigene Tour geben. Nur weitere. Und ich bedankte mich auch für die vielen Male, wie ich sie seit 2010 getroffen habe. Aber auch dafür, dass ich dank ihr meine beste Freundin kennenlernen durfte.
Für den Brief bedankte sie sich in Stuttgart. In Frankfurt hingegen offenbarte sie, dass das kleine Schild, das erste war, was jemand für sie gemacht hatte. Weil sie sich so darüber gefreut hatte, schenkte ich es ihr nach dem Foto (siehe rechts) 🙂
Ich weiß, dass ich es oft sage vor allem auch auf meiner Facebook-Seite), aber diese Sängerin, Berlinerin – liebenswerte junge Frau, solltet ihr euch wirklich live ansehen, wenn ihr könnt. Und falls nicht, kauft euch das Album, unterstützt sie. Sie hat es mehr als verdient! Ich musste während des Auftritts in Frankfurt mehrmals fast weinen. Zum Einen, weil die Tour nun zuende war. Zum Anderen, weil wir alle Teil davon sein durften, die die auf der Tour dabei waren, als Publikum. Es war einfach unbeschreiblich toll.
An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank an dich, liebe Elif. Bleib so, wie du bist. Genau so lieben wir dich, deine „Mäusekinder“ seit über vier Jahren. Danke!
Deniz
Huhu!
Ich wäre sooo gerne bei ihrem Konzert in Köln gewesen! *heul* Leider hatte ich am nächsten Tag eine Klausur, weshalb ich nicht einfach dahin konnte. ._. Es ärgert mich zutiefst. :/
Heffa
Huhu zurück 🙂
Schade 🙁 Ich hatte am Tag nach Stuttgart, also wo das Konzert in FFM war, morgens ein Projektpräsentation. Aber die 10 Minuten Schlaf haben sich gelohnt 😛
Vielleicht hast du ja bald noch einmal die Gelegenheit, sie live zu sehen 😉
LG, Heffa // secretsofrock.net
blogARTig
Aloha,
wir haben deinen Beitrag auf unserer Facebookseite „blogARTig“ verlinkt.
Solltest du etwas dagegen haben, bitte laut schreien.
Liebste Grüße
blogARTig
Heffa
Wow! Dankeschön – ich habe nichts dagegen, wenn Sachen weiterverbreitet werden 😉
LG, Heffa
Emma Zecka
Hey,
so jetzt habe ich endlich den Kampf gegen meinen Laptop gewonnen und es geschafft deinen Konzertbericht zu lesen. Er gefällt mir wirklich total gut. Du schaffst es, die Stimmung direkt zu mir nach Hause zu transportieren :-).
Leider konnte ich bei Elifs erster Tour nicht dabei sein, da sie „nur“ die großen Städte angepeilt hat. Aber da die Tour offenbar so gut ankam, hoffe ich jetzt einfach mal, dass ihre zwei Tour größer wird.
Außerdem hab ich eine gewisse Schadenfreude dem POPSTARS Team gegenüber: Bei den Castingshows werden alle in ein Schema gepresst, nur um nach ihrem Sieg, wie heiße Kartoffeln wieder fallen gelassen zu werden. Ich bin inzwischen richtig glücklich, dass Elif damals bei POPSTARS nicht gewonnen hat. Sonst könnte sie heute wohl kaum mit ihrer Natürlichkeit überzeugen.
viele Grüße und danke für den tollen Bericht und die coolen Eindrücke.
deine Emma
Heffa
Liebe Emma!
Lieben Dank für deinen Kommentar, der in mir die Sonne aufgehen ließ. Das ist schön zu lesen, wenn so ein „kleiner“ Bericht das richtige Gefühl übermitteln kann. Das freut mich!
Ich drücke dir die Daumen, dass es eine zweite Tour gibt, auf die du gehen kannst 🙂
Bei Popstars wollte ich immer, dass sie nicht gewinnt. Ich wollte eben nicht, dass sie ein One-Hit-Wonder wird. Damals habe ich mich direkt in sie „verliebt“, als sie mit der Gitarre vor der Jury saß und Paramore sang. Da war es um mich geschehen ^^ Sie mauserte sich direkt zu meiner Favoriten. Und je näher das Finale kam, desto mehr wünschte ich mir, dass sie nicht gewinnen würde. Einfach, weil dieser „Erfolg“ ihr einfach geschadet hat.
Seither verfolge ich ihren Werdegang 🙂 Und ich bin froh, dass sie nicht gewonnen hat, eben aus den gleichen Gründen wie du!
Liebe Grüße, Heffa
P.S.: Ich habe heute ein bisschen geforscht, warum die Webseite so langsam ist, habe einige Performance-Fehler rausgenommen und hoffe, dass es jetzt bei dir (und anderen) schneller geht ^^