Veronica Rossi: „Gebannt. Unter fremden Himmel“

Selbst nach dem zweiten Mal liest sich das Buch in mein Herz. Stimmig von Anfang bis Ende. Cliffhanger, der Band Eins genauso gut abschließt, als wäre es ein Einzelband. Die Charaktere sind authentisch, die Welt eine fast realistische Zukunft. Zwei getrennte Welten, die sich irgendwie arrangieren müssen. Eine atemlose Geschichte, die mit vielen kleineren Abenteuern bestückt ist, die zum Finale hinzuführen. Band 1 ist ein gelungener Auftakt der „Aria und Perry“-Trilogie.
Gehe direkt zu: Zur Geschichte ♦ Mein Fazit ♦ Zur Reihe ♦ Buchdaten ♦ Kommentieren
Zur Geschichte
Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe.
Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln.
Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst. In diesem ersten Band ihrer Trilogie schreibt Autorin Veronica Rossi über große Gefühle und tödliche Abenteuer, über Mut und Sinnlichkeit und über eine Heldin, die ihre Stärke entdeckt. Dieses Buch ist zutiefst romantisch und packend und so aufregend, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann vor Ungeduld, zu erfahren, wie es auf der nächsten Seite weitergeht!
Quelle: www.oetinger.de
Leseeindruck
In der Geschichte gibt es quasi zwei Welten: Die Außenwelt, in der die Außenseiter leben und die Biosphären der Siedler. Es wird abwechselnd aus Sicht von Aria und Peregrine geschrieben; personale Erzählsituation.
Peregrine, der von engen Vertrauten oft nur Perry genannt wird, ist ein „Außenseiter“ (von Siedlern auch gerne „Barbar“ genannt) der bei dem Stamm der Tiden lebt. Er liebt es zu jagen, seinen 7-jährigen Neffen Talon und überhaupt das Volk der Tiden, dass von seinem Bruder, dem Kriegsherrn Vale geführt wird. Die Nahrung ist knapp und die stetigen Angriffe der Ätherstürme setzen den Tiden jeden Tag mehr zu. Auf seiner Jagd verschafft er sich unbewusst Zugang zu einer vom Äthersturm angegriffenen, defekten Biosphäre der Siedler. Dort trifft er das erste Mal auf Soren und Aria. Ohne dessen zutun Aria bei einem Brand in einer Biosphäre beinahe gestorben wäre. Durch seine besonderen Veranlagungen („Seher“ und „Witterer“) kann er besonder knifflige Situationen lösen.
Aria ist 17 Jahre alt, etwa ein Jahr jünger als Perry, und lebte bei den Siedler (von den Außenseitern auch als „Maulwurf“ beschimpft) in der Biosphäre Reviere ehe sie von dort verbannt wurde. Dort war sie auf sich alleine gestellt: ihren Vater hat sie nie kennen gelernt und ihre Mutter ist in der äußeren Biosphäre Bliss. Gemeinsam mit Freunden ist Aria in einer beschädigten Biosphäre unterwegs, die kurz darauf in Flammen gerät, woran der Sohn des Biosphären-Anführers Schuld ist: Soren.
Dieses Vergehen (der Brand) ist der Ausschlag dafür, dass Hess, der Anführer, Aria aus der Biosphäre verbannt und sie in der Außenwelt dem Tod aussetzt. Doch, womit keiner rechnet: Aria überlebt. Und wieder ist es zufällig Perry, der zur richtigen Zeit am rechten Ort ist. Warum? Sein Neffe wurde kurz zuvor von Siedlern mit einem Hovercraft (Luftkissenschiff) entführt. Und mit dieser unfreiwilligen Begegnung beginnt die Reise der beiden, die verschiedene Ziele haben: Die Rettung von Talon und Lumina, Arias Mutter. Diese verschiedenen Ziele haben dennoch einen gemeinsamen Weg und den müssen sich Aria und Perry zunächst widerstrebend teilen.
Auf dieser Reise werden sie mehrere Male auseinander gerissen, müssen sich immer wieder aufrappeln und gegenseitig helfen. Sie treffen auf Perrys besten Freund, Roar, und ersuchen Hilfe von Marron. Mit Roar stößt auch ein kleiner Junge, namens Cinder, zur Gruppe, dessen Hintergrund, Ambitionen und Rolle zu Beginn noch recht unklar sind.
Mein Fazit
Es handelt sich hierbei um einen Re-Read. Die Rezension zum erstmaligen Lesen könnt ihr hier finden: zur Rezension.
Rückblickend betrachtet, nach dem ich die gesamte Reihe nun gelesen habe, legt der erste Band grundlegende Steine für den Weg zum Finale in Band 3.
Auch nach dem zweiten Mal merke ich, wie sich die Geschichte in mein Herz gefressen hat. Man wird unbemerkt in diese Welt gepackt, reist mit den Charakteren durch verschiedene Gebiete der Außenwelt und muss immer wieder atemberaubende Abenteuer durchleben und knifflige Entscheidungen treffen.
Was mir besonders gefallen hat, war die Umstellung von Aria, die sich den neuen Gegebenheiten anpassen musste (die Alternative wäre der Tod). Die Bücher beinhalten auch einige sehr tolle Sätze, die die Gefühle der Charaktere oder Situationen besonders toll beschreiben und, die man gar nicht alle zitieren kann.
Vor allem auch diese Dramaturgie, die die Charakter-Beziehung von Aria und Perry von Anfang bis Ende kennzeichnet ist einfach toll gestaltet und nicht so kitschig und Klischee, wie andere Jugendbücher. Das hat mir einfach super gefallen. Hier steht vor allem die Handlung im Vordergrund und keine „unsterbliche Liebe“.
Das Ende, ein Cliffhanger, könnte auch als offenes Ende eines Einzelbandes betrachtet werden.
Ein spannender Trilogie-Auftakt folgt, mit vielen unglaublichen Ereignissen, Abenteuern, neuen Freunden und Feinden.
Zur Reihe
[list icon=“icon: book“]- Band 1: „Gebannt – Unter fremdem Himmel“ (2014)
- Band 2: „Getrieben – Durch ewige Nacht“ (2015)
- Band 3: „Geborgen – In unendlicher Weite“ (2015)
Buchdaten
Titel: Gebannt – Unter fremdem Himmel
Originaltitel: Under the never sky
Autor: Veronica Rossi
Buchtyp: Hardcover
Genre: Fantasy / Science-Fiction (Dystopie)
Reihe? Ja
Band: 1
Seiten: 432
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Erscheinungsdatum: 01.07.2014
Verlag: Oetinger (zur Verlagsseite)
ISBN: 978-3-7891-4620-6
Preis (UVP): EUR 17,95 [DE]
lesenundmehr
Ich finde es immer wieder toll, wenn Bücher auch bei dem zweiten lesen zu begeistern wissen. Ich lese zwar selten ein Buch 2x, aber ich habe hier schon positive und negative Erfahrungen gemacht. Ich glaube aber auch, dass es an der Stimmung liegt. Ich weiß noch genau, dass ich den Venuspakt sogar 3x gelesen habe. Zuerst fand ich ihn super, dann fand ich ihn naja und beim dritten mal sehr gut 😉 Schon komisch….
LG
Tanja
Heffa
Ich hatte ehrlich gesagt auch die Befürchtung, dass das nochmalige lesen negative Auswirkungen haben würde. Aber es ist genauso toll, wie beim ersten Mal 😀 Anders bei der Bis(s)-Reihe. Die habe ich beim ersten Mal verschlungen. Halbes Jahr später habe ich mich in jedem Band mehr aufgeregt xD
Harry Potter kann man auch mehrmals lesen. Es ist immer wieder toll 😀
Aber seltsam ist es wirklich 😛
Ela´s Büchertruhe
Hm,
ich hab es seit Monaten hier im Regal eingeschweisst stehen.
Nach Deiner Rezi bzw. Deinem Re-read sollte ich es vielleicht endlich mal lesen. Irgendwie scheinen alle so begeistert zu sein von dieser Trilogie 🙂
Ich war auch total jeck auf dieses Buch aber dann wurde der Hype immer größer und meine Lust verschwand.
Hat man ja schon mal 🙂
LG Ela
Heffa Fuzzel
Wenn du es schon im Regal hast, kannst du nichts mehr falsch machen, wenn es du es in die Hand nimmst mit langsam mit dem Lesen beginnst 😀
Dann wirst du es verstehen und Veronica Rossi für ihre Welt lieben 😛