Montagsfrage: Was hältst du von literarischen Tattoos?

Da es im Moment etwas karg auf dem Blog ist (Prüfungszeitraum und so), habe ich auch diese Woche wieder eine Montagsfrage von libromanie.de beantwortet, die ich persönlich sehr interessant finde: Was hältst du von einem literarischen Tattoo?
Was hältst du von literarischen Tattoos?
Angenommen, man stünde Tattoos generell positiv gegenüber, würde ich sagen: Geil. Das Problem bei Tattoos heutzutage ist, dass sich die „Kinder“ teils so sinnfreie, hässliche etc Tattoos stechen lassen (Sterne, hauptsache Sterne – oder hauptsache Name der aktuellen Flamme, und morgen wieder mit einem Stern übermalen).
Gut, in den 90er war es auch nicht unbedingt anders. Ich meine, der Trend mit diesen Arschgeweihen, den kann man nur in der damaligen Zeit verstehen.
Literarische Tattoo Fails
Und wie sieht es mit speziellen Tattoos aus, wie zu/aus bestimmten Büchern? Da kommt es natürlich stark auf das Motiv drauf an. Wenn man sich jetzt einen Totenkopf stechen lässt, dem eine Schlange aus dem Mund kommt, da werde ich – und vielleicht auch andere „Harry Potter“-Fans – starke Schnappatmung bekommen. Klar ist es cool, wenn man sich so einen „Insider“ stechen lässt, den man nur wieder erkennt, wenn man die Bücher/Filme kennt. Dennoch, muss dieses Zeichen wirklich sein? Hat die Person denn nicht aufgepasst, was sie bedeutet?
Andersrum, um bei „Harry Potter“ zu bleiben, kenn ich einige, die sich einen Schnatz oder das Zeichen der „Heiligtümer des Todes“ haben stechen lassen. Das wiederum ist ziemlich cool. Mit dem richtigen Zitat dazu kann sowas sehr geheimnisvoll auf andere wirken. Auf wissende, bewirkt das etwas anderes: Man weiß, dass derjenige „Harry Potter“-Fan ist. Nein, nicht Fan. Vielmehr, buchstäblich, damit und für die Geschichte lebt.
Literarische Tattoos als Insider
Sticht sich jemand drei schwarze Raben auf das linke Schlüsselbein, die Richtung Herzen fliegen, erkennt ein Laie nicht die tiefere Bedeutung dahinter. Für denjenigen sind es einfach nur schwarze Raben ohne jeglichen Sinn. Kennt man jedoch „Die Bestimmung“ / „Divergent„, versteht man dieses Zeichen plötzlich. Und die Ehrerbietung, die man dem Buch bzw der Charaktere aus der Geschichte, zollt.
Mein Opa hatte sich vor zig Jahren Tattoos stechen lassen, mit Zahlen und Zeichen, deren Bedeutung selbst meine Oma bis heute nicht weiß. Das bleibt das Geheimnis meines Opas. Für immer.
Bei literarischen Tattoos teilt man dieses Geheimnis mit anderen, die diese Geschichten gelesen haben. Damit erschließt sich ein ganz anderer Kreis von wissenden. Plötzlich können fremde Menschen dich sofort besser verstehen, als deine liebsten, die bis heute nicht wissen, warum du dir schwarze Raben, ein Dreieck mit Strich und Kreis darin oder einen Halbmond auf die Stirn („Sailor Moon“, nicht „House of Night“) hast stechen lassen.
Fazit
Letztendlich ist die Sache mit den Tattoos reine Ansichtssache. Aber die Wahl der Motive bleibt auch bei literarischen Tattoos eine Frage der wahren Bedeutung. Will man als Todesser und Mörder verhöhnt werden, oder als Retter der Welt?
Man sollte, genau wie bei diesen Arschgeweihen, meiner Meinung nach, nicht vorschnell entscheiden. Überdenkt das Motiv und dessen Bedeutung und Position am Körper, bevor ihr euch euer Leben lang darüber ärgert.
Beispiel für ein „Schnatz“-Tattoo: click here (inkl. Begründung für die Wahl des Motives).
Und nun zu euch: Habt ihr literarische Tattoos? Würdet ihr euch welche stechen lassen? Wenn ja, welches Motiv?
Evy
Oder man lässt sich ein Buch tättowieren 🙂 In diese Richtung geht auch meine Antwort: http://evyswunderkiste.blogspot.de/2014/08/montagsfrage-literarische-tatoos.html
Heffa Fuzzel
Ein ganzes Buch tättowieren lassen wäre echt krass. Dann ist man ein wandelndes Buch xD
Auch wenn es schon geil wäre 😛
Glitzerfee / Vanessa
Ich habe mir tatsächlich letztes Jahr zum Geburtstag ein Tattoo stechen lassen. Es ist ein offenes Buch auf meinem Handgelenk.
Mein Freund wusste es, dass ich mir das schon länger wünsche und ist mit mir hingefahren. Also das war sein Geschenk.
Das Handgelebk habe ich extra gewählt weil ich es selber sehen will. Das ist für mich und ich erfreue mich jeden Tag wenn ich draufschaue :-).
Ich liebe es auch wenn viele andere mich deswegen schon komisch angeschaut haben.
Das ist mir aber völlig egal 😉
Liebe Grüße,
Vanessa
Heffa Fuzzel
Wenn man Tattoos stechen lässt, steht man doch sowieso dahinter, oder nicht? Abgesehen davon, wenn es eine seltsame Jugendsünde ist … Arschgeweih oder sowas 😛 Aber Ein Buch ist doch total neutral! 😀 Würde gern ein Foto sehen von deinem Tattoo 😛