Die Geldmacherei mit Buchverfilmungen

Hinweis: Der Beitrag entstand bereits Anfang des 2015, wurde aber nie veröffentlicht. Nach dem Kinobesuch vom 21.11.15 holte ich ihn wieder hervor und musste diesen ergänzen. Warum? Ihr erfahrt es gleich.
Anfang 2015 …
Gestern Abend habe ich es spontan in den zweiten Teil von Die Bestimmung. Insurgent geschafft. Ich habe vor einem Jahr die Reihe verschlungen, nach dem ich sie regelrecht vor mir her geschoben hatte. Dieser Film gab mir mal wieder Anlass, darüber nachzudenken, warum ich mich (zu oft?) persönlich aufrege.
Vorab: Der Film war reich an geilen Special Effects und auch sonst, konnte er meiner Meinung nach mit dem ersten Film gut mithalten. Mir hat er gefallen und ich habe den Besuch nicht bereut, auch wenn der Soundtrack dieses Mal deutlich schwächer war. An dieser Stelle direkt: ja, ich betrachte Verfilmungen unabhängig von der Buchvorlage. Aber …
So, genug, des provisorischen Blabla. Worauf ich eigentlich hinaus möchte ist, dass es mich regelrecht angekotzt hat, dass man quasi gezwungen wird, sich den Film in 3D anzuschauen. Noch dazu diese (meiner Meinung nach) immer noch unnötige Teilung vom letzten Band.
Normalerweise gibt es ein gutes Gleichgewicht von 2D und 3D Vorstellungen eines Filmes. Was aber bei dem Film erstmals auffällt: die wenigen 2D Vorstellungen laufen zu Zeiten, an den normale Menschen arbeiten, in der Schule hocken oder in Vorlesungen schlafen. Wie gesagt, es tut mir leid, dass der Film jetzt als negatives Beispiel dafür agieren muss. Aber es nervt mich grundsätzlich, dass Jugendbuchverfilmungen einfach mit so viel Geldgeilheit rausgebracht werden.
Man wird also gezwungen eine der zig 3D Vorstellungen zu schauen, weil die 2D Vorstellung eben während der Arbeitszeiten stattfindet. An einem Kinotag, an dem die Tickets knapp 6 EUR kosten für alle Plätze. Nein. Weil es ein 3D Film ist, muss man Überlänge und 3D Brille mit bezahlen. Jo, sind wir bei 10 EUR, an einem Kinotag!
Das man dann vermutlich an normalen Tagen weitaus mehr für diese Karte bezahlen muss, muss ich dann wohl auch keinem mehr erklären.
Gut, bei dem Film, haben sich so manche Special Effects wirklich in 3D gelohnt. Aber, wenn ich die meiste Zeit dennoch versuche, mit meinen Augen bewegte Szenen scharf zu stellen, ja, dann kommen nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch Frustration.
Ich meine, als Brillenträger ist man sowieso am Arsch, wenn man versucht die (nicht mal gesäuberten Leih-) 3D Brillen überzuziehen.
Ende 2015 …
Wie man bemerkt hat, wurde der Beitrag nie richtig zu Ende gebracht. Eigentlich war ich dabei ihn zu löschen, doch es gab wieder neuen Anlass dieses Thema aufzugreifen: Das Finale von Die Tribute von Panem. Ein grandioser Abschluss einer beeindruckenden Geschichte. Schade, dass Francis Lawrence nicht schon Regisseur beim ersten Teil war, dann wäre die gesamte Reihe ein Traum gewesen.
Dieses Mal war ich in einem anderen Kino. Hier konnte man die 3D-Brillen kaufen und behalten. Das vereinfachte natürlich einiges und man musste nicht diese Leihbrillen bezahlen (die in etwa das gleiche kosten). Irgendwie ist mir während des Ansehens aufgefallen, dass gerade die schnellen Bilder in 3D nicht besonders vorteilhaft sind. Mir wurde bei solchen Szenen des öfteren schlecht.
Aber, was auch hier in Sachen Geldmacherei auffiel: das Kino weiß, wie man sich nicht nur mit Popcorn Geld verschaffen kann. Es gab zwei Panem-Menüs. Eines, welches es immer mal wieder gibt, auch für andere Filme. Das kostet 9,99 EUR und beinhaltet 0,5/1,0 L Getränke (ist unterschiedlich, je nach Angebot) in einem passenden Film-Becher. Dazu gibt es ein normales/mittleres Popcorn und natürlich noch einen Sammelgegenstand. Ich hab mir bisher immer die Panem-Menüs gekauft und somit, bis auf Teil 1 einen Becher.
Dieses Mal gab es aber noch ein zweites Menü. Bei Menü 1 gab es eine Panem-Brosche/-Anstecker vom letzten Teil dazu. Das zweite Menü war 10 EUR teurer und es gab alle vier Broschen zu allen vier Filmen in einer Dose. Und was soll ich sagen, ich musste Menü 2 einfach kaufen. Aber just in dem Moment wurde mir bewusst, warum diese Geldmacherei auch jedes Mal funktioniert, über die ich mich anfangs so sehr aufgeregt habe: Es gibt eben diese Fans, auch ich bin eine davon, die unbedingt eine Erinnerung haben möchten.
Die Macht der Erinnerungen
Ein Erinnerung an die letzten Jahre, in denen diese Filmreihen, die dann auch gerne gesplittet werden, uns begleitet haben. Wir sind mit den Filmen, den Büchern gewachsen und gereift. Panem ist nun abgeschlossen. Und wie bei Harry Potter auch, entsteht eine Lücke. Man wird vorerst keine festen Kino-Termine haben. Die Bestimmung wird 2017 ebenfalls abgeschlossen.
Im März, an dem Tag, an dem ich meine Thesis abgeben muss, wird der dritte Teil der Bestimmung kommen. Ich werden rein gehen und mich vermutlich wieder aufregen, sollten sie diesen wieder in 3D bringen. Aber auch weinen, wenn diese Filmreihe 2017 abgeschlossen sein wird.
Doch sie werden wieder kommen. Diese ultimativen Bücher, die verfilmt werden und jede Menge Geld einspielen werden. Und solange nicht auch noch Fack ju Göhte 3 in 4D kommen wird (Chantal wird dann auch in dein Gesicht springen und wir können Herrn Müllers Parfum riechen), werde ich wohl weiterhin ins Kino gehen, mich darüber aufregen und der Filmbranche weiterhin Geld in den Hals stecken.
Einfach, weil ich Fan bin und eine Erinnerung haben möchte.
Viviann
Hallöchen =)
Das mit der Geldmacherei ist mir auch schon aufgefallen.
Toll ist dann auch, wenn so coole Menüs angepriesen werden, man an der Verkaufstheke nachfragt und es dann die Becher zum Menü nicht mehr gibt und die ernsthaft versuchen einem ein anderes Menü anzudrehen.
Das habe ich im letzten Jahr in Düsseldorf in einem Kino erlebt, wo ich ein Panem-Menü haben wollte un es die Becher nicht meht gab, obwohl das Set sogar noch in einer Vitrine gezeigt wurde.
Okay, vielleicht hatten die keine Zeit mehr die umzudekorieren, aber ein wenig ärgerlich war es dennoch.
Das mit den D-Vorstellungen ist mir leider auch schon aufgefallen.
Ich bin kein großer Fan von 3D, mich nerven die Brillen, die Preise dafür sind eindeutig zu hoch und mir reicht 2D vollkommen.
Zumal mir schon oft auffiel, dass die Technik noch nicht ganz ausgereift ist.
Ende Dezember habe ich den neuen Star Wars-Film gesehen und oft waren die Geschehnisse im Hintergrund richtig unscharf und teilweise schelcht zu erkennen. Das macht den 3D-Effekt einfach ordentlich zunichte und zeigt, dass 3D noch nicht so perfektioniert ist. War einfach nicht sehr schön anzusehen.
Aber ansonsten mag ich Buchverfilmungen, wenn sie vernünftig gemacht sind.
Die Verfilmund von Sixteen Moons zum Beispiel finde ich richtig schlecht, weil die ersten beiden Bücher in einen FIlm gepackt wurden und dadurch im Film wichtige und interessante Stellen fehlen.
Panem dagegen finde ich richtig gut gelungen.
So, das war jetzt meine Meinung dazu =D
Bis bald mal =)
LG
Viviann
Heffa Fuzzel
Hey Viviann, danke für deine persönliche Erfahrung.
Weiß nicht, ob es tröstlich ist, dass es offenbar auch anderen so ergeht. Das schlimme ist, wir haben es eigentlich in der Hand, Einfluss darauf zu nehmen. Eigentlich 😛
Das mit den Buchverfilmungen stimmt. Es gibt leider immer wieder Verfilmungen, die echt nicht gut werden. Ich hab auch meine Zweifel, dass nach dem ersten Panem-Film, wäre Jennifer Lawrence nicht Katniss gewesen, noch weitere gefolgt wären. Aber zum Glück müssen wir uns darüber keine Gedanken machen.
Ich hab schon Angst vor der Verfilmung von „House of Nights“ da sollen angeblich die ersten 3 oder 4 Bände zusammengefasst werden … und die sind da seit bestimmt schon 5 oder 6 Jahren dran, Drehbuch zu schreiben und zu casten. Bisschen Angst muss man da ja jetzt schon haben.
LG Heffa
Emma
Ein schöner Artikel
Ich finde es toll, dass du beide Seiten hervorhebst. Zum einen die Geldmacherei anprangerst, aber die Fans nicht verurteilst, dass sie dieses System unterstützen. Ich finde es schön, wenn man z.B. bei Filmen die Wahl hat in welche Vorstellung man möchte. Aber von dem was du erzählst, klingt das nicht wirklich so, als ob es „kundenfreundlich“ ist. Bei den Specials wie z.B. einem Panem Menü, würde ich es davon abhängig machen, was die Extras sind, die das Menü beinhaltet. Unser Kino hat z.B. bei einer Harry Potter Verfilmung mal Harry Potter UNOs verkauft. Das ist eigentlich stinknormales UNO mit Harry Potter Symbolen, wird bei uns heute aber immer noch gern und vor allem öfter als das „normale“ UNO gespielt. Bei der letzten Verfilmung von High School Musical – jaaaa… auch ich bin Teenie Filmen verfallen 🙂 – gab’s so ein Glücksrad bei dem man was gewinnen konnte. Ich hab Autogrammkarten gewonnen, die ich damals echt cool fand :-).
Was die Aufteilungen der Verfilmungen betrifft, finde ich das je nach Buch eigentlich ne gute Idee: Beispielsweise hatte ich das Gefühl, dass gerade die Harry Potter Reihe so zu einem guten Abschluss kam. Auch wenn viele Fans wohl enttäuscht vom letzten Film waren. Mir hat er gefallen und ich fand e war eine gute Zusammenfassung…
viele Grüße
Emma
Heffa Fuzzel
Danke, Emma 🙂
Ich glaub, die Gegenüberstellung war mir selbst auch wichtig, weil ich selbst zu denen zähle, die daran schuld sind, weswegen ich mich „aufrege“ ^_^
Auf dein Harry Potter UNO bin ich neidisch. Aber ich werd mir bald eines von den Peanuts kaufen 😀
Und das mit der Autogrammkarte von den HSM Stars :O NEID, NEID, NEID!
Das mit den Aufteilungen ist von Buch zu Buch unterschiedlich. Bei Harry Potter machte es Sinn. Bei Panem und Die Bestimmung eher nicht. Im Fall von Panem hätte eine Teilung von Band 2 eher gepasst. Bin dennoch zufrieden, wie es gelaufen ist, auch, wenn Teil 1 besser auch von Lawrence gedreht worden wäre 😀
Phyllis
Ich habe dir damit wirklich zuzustimmen. Dein Post bringt es so ziemlich auf den Punkt!
Habe soeben deinen Blog entdeckt und werde mich noch ein bisschen zum Stöbern bei dir verziehen. Einen wirklich schönen Blog hast du!
Liebste Grüße, Phyllis. 🙂