Die Bestimmung: Das Finale und das vergeudete Potenzial

Ich weiß noch genau, wie ich mich gefreut hatte, als Band 1 von Die Bestimmung von Veronica Roth endlich verfilmt ins Kino kam. Dann kam Divergent – Die Bestimmung endlich ins Kino … wow, der Soundtrack war toll, die Effekte nicht zu großspurig gefahren und überhaupt ein sehr schöner erster Teil. Allein die Songs von keiner geringeren als Ellie Goulding waren genial. Ich hatte Lust auf den zweiten Teil.
Doch dann kam es, wie es kommen sollte. Der erhoffte Erfolg der Produktionsfirma blieb bei Film 2 Die Bestimmung – Insurgent (Verfilmung des zweiten Bandes Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit) aus, obwohl das Budget von $85Mio für Film 1 [1] auf $110Mio für Film 2 [2] aufgestockt wurde. Zwar ist der zweite Film, verglichen mit der Verfilmung vom dritten Band (oder vielmehr dem ersten Teil des dritten Bandes), noch in einem ertragbaren Rahmen gewesen, aber bereits hier spielte der Unmut mit, als man gezwungen wurde, sich den Film in 3D anschauen zu müssen.
Eigentlich ein No-Go, aber das Fanherz verlangt, was es braucht, also wurde der Film trotz innerer Zweifel in 3D geschaut. Die 3D-Effekte waren mehr als miserabel.
Obwohl ich also wusste, dass Film zwei bereits deutlich an Sympathie-Punkten verloren hatte (der Soundtrack war ja eine Mittelstrecken-Katastrophe), ging ich dieses Jahr in den dritten Teil (Die Bestimmung – Letzte Entscheidung) … oder Film 3.1 (Die Bestimmung – Allegiant) oder, wie ich es nenne, Film „Der klägliche Untergang einer verheißungsvollen Film-Reihe“.
Und natürlich war ich am Ende noch mehr enttäuscht über Film 3.1. Der Soundtrack war mal wieder schlecht und diese Special Effects … sie waren ein Graus. Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 gleich einer Katastrophe ist, wäre der Film eine 15 gewesen.
Ich habe mich jetzt nach einigen Monaten beruhigt, wollte dennoch in Film 3.2 gehen, weil ich die Buchreihe ja doch mag. Und nun erreicht mich diese schockierende, aber dennoch zu erwartende News: Film 3.2, besser bekannt als Die Bestimmung – Ascendant, wird es nicht ins Kino schaffen [3]. Vielmehr hat die Produktionsfirma „Lionsgate“ (die auch an der Produktion von „Die Tribute von Panem“ beteiligt war) die große Hoffnung, dass es eine Spin-Off-Serie im Fernsehen geben soll.
Moment … Fernsehen?! Ja. Und das schlimme daran ist, man hätte es fast erwarten können. Die Qualität hat zunehmend, von Film 1 zu 3 sogar massiv, abgenommen. Die Einnahmen waren nicht wie erwartet und auch sonst scheiterte es offensichtlich vor allem am Mangel an verfügbaren Geldressourcen. „Man hätte“, geht einem da durch den Kopf und viele Gründe erscheinen. Aber wie heißt es so schön: „Hätte, hätte, Fahrradkette“. Die Verfilmung ist gegen den Baum gefahren. Nun muss geschaut werden, wie man das Kind noch halbwegs aus dem Brunnen bekommt.
Ist ja nicht so, dass es schon komplett unnötig war, den dritten Band überhaupt zu teilen. Dann kommt nun zu allem Überfluss diese Nachricht über die TV-Verfilmung und Spin-Off-Serie. Ich weiß nicht mehr, was mich nervt.
Sollte es wirklich zu einer Spin-Off Serie im Fernsehen kommen, möchte Lionsgate weiterhin die Produktion übernehmen und der aktuelle Cast, anders als bei „Shadowhunters“ beibehalten werden. Zumindest solange, bis man sich an den neuen Cast gewöhnt hätte … man versucht also sowas, wie bei High School Musical 3 damals, als der neue und alte Cast zusammentrafen, um einen fließenden Übergang zu schaffen und sich an die neuen Leute zu gewöhnen. Nur, dass es dann keinen weiteren HSM-Film mit dem neuen Cast gab, weil die Fans das nich wollten.
Zumindest steht erstmal fest, dass Film 3.2 nicht ins Kino kommt, sondern als TV-Film über die Bildschirme flimmern wird. Bleibt abzuwarten, mit welchem Erfolg das gekrönt werden soll, denn, wenn jetzt noch mehr Qualität eingebüßt wird, dann ist das nur ein schleichender Untergang einer Film-Serie, aus der man mit Film 1 eindeutig mehr hätte machen können. Schade.
Oder wie auf dem offiziellen Ascedant-Film-Plakat steht: „The end is never what you expect„.
[1] „Divergent (film)“ • Quelle: wikipedia.org
[2] „The Divergent Series: Insurgent“ • Quelle: wikipedia.org
[2] „Final ‘Divergent’ movie skipping theaters, will premiere on TV and launch spinoff series“ • Quelle: hypable.com
Jacquy
Ich bin gerade fast froh, dass ich nach Teil 1 nicht mehr weitergeschaut habe. Den Film fand ich echt überraschend gut, aber ich gehe praktisch nie ins Kino und habe dann einfach verpasst, als es weiterging und als ich dann von überall die Enttäuschung über Teil 3.1 mitbekommen habe, hatte ich auch keine Lust mehr. So bleibt es mir jetzt wenigstens erspart, vor diesem halben Film zu sitzen und nicht zu wissen, wie es weitergeht. Wenn schon die Kinofilme drastisch schlechter wurden, dann gehe ich nicht davon aus, dass das im Fernsehen besser wird, sondern eher davon, dass es noch weiter absinken wird. Den werde ich mir also vermutlich auch lieber sparen, wenn mir nicht jemand begeistert das Gegenteil erklärt.
Was die Serie angeht hab ich ähnlich „große“ Hoffnungen. Das hat bei den Shadowhunters schon nicht geklappt, die damit den schlechten Film verdrängen wollten, und das wird ziemlich sicher auch nicht in diesem Fall klappen. Wobei mir auch nicht ganz klar ist, worum es dabei gehen soll. Gleiche Geschichte mit anderen Charakteren? Vielleicht aus einer anderen Fraktion? Was anderes kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber wie das dann mit der Originalgeschichte zusammenpassen soll? Keine Ahnung. Ich bin mal gespannt, was das wird.
Heffa Fuzzel
Ich bin auch gespannt, wie das mit dem TV-Film werden soll, aber mittlerweile hoffe ich auf nichts mehr. Wenn die, wie du vermutest, Charaktere einer anderen Fraktion zeigen, dann ist doch totaler Unsinn. Ich denke ja eher, dass sie damit die „teuren“ Film-Schauspieler ersetzen werden. Hab das von dem Shadowhunters-FAIL mitbekommen, weswegen ich genauso „Angst“ davor habe, wie du.
Grüße Heffa