Stefanie Gerstenberger, Marta Martin: „Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft“

Charlotte ist ein normales Mädchen im Jahre 2015 und sie lebt vorwiegend online. Eines Tages macht sie eine plötzliche Zeitreise und endet im Jahr 1980. Ohne Facebook, Google und ohne Handy muss sie nun versuchen, das Leben ihrer Mutter zum Besseren zu wenden. Ein zuckersüßer Roman, der ein paar Sahnestückchen einbüßen muss.


Gehe direkt zu: KlappentextZur GeschichteMein FazitBuchdatenKommentieren

 

Klappentext

Charlotte, genannt Charles, ist einfach nur wütend! Wie kann man nur so nachgiebig sein wie ihre Mutter Marion? Da passiert es: Am Morgen nach einem Streit wacht Charles plötzlich in Marions Jugendzimmer auf. Charles ist in der Zeit zurückgesprungen und sieht sich ihrer fünfzehnjährigen Mutter gegenüber! Marion trägt grässliche Latzhosen, badet nackt und tobt sich aus in den wilden Achtzigern. Charles ist erst fassungslos – und dann fasziniert. Wird sie jemals zurück in die Zukunft gelangen? Und will sie das überhaupt?

(Quelle: arena-verlag.de)

 

Zur Geschichte

Über dem Café Zimt in Godesbach lebt die Familie Zimt, dessen Haussegen irgendwie schief hängt. Charlotte, die nur Charles genannt wird, findet, wie viele Teenager in ihrem Alter, dass ihr Leben doof und langweilig ist. Ihre Freizeit verbringt sie meistens auf den diversen Social Media Kanälen, vor allem Facebook. Reale Freunde? Kann sie an einer Hand abzählen. Sie lebt ihr Sozialleben mehr online, als offline. Ihr heimlicher Schwarm, Timo aus dem Schwimm-Team, weiß nicht einmal, dass sie existiert. Noch schlimmer, als ihr doofes Leben, ist ihre Familie. Ihren Vater, einen Franzosen, kennt sie nicht; ihre Mutter macht ein riesiges Geheimnis darum. DDD, die doofe Dagmar, ist der Oberdrachen und kontrolliert ihr Leben mehr, als ihre Schwester, Charlottes eigene Mutter. Tja, und ihre Mutter hat scheinbar keine eigene Meinung, während ihr Leben vor sich hin dümpelt.

Aus Wut auf alles und jeden, und den Zwang auf diese doofe Privatschule Edstone gehen zu müssen, flüchtet Charlotte eines Tages in ihr Zimmer. In ihrem aufkommenden Wutanfall findet sie eine alte Uhr ihrer Mutter. Der Ärger über ihre Mutter ist so groß, dass sie mitten in der Nacht die Uhr aus dem Fenster warf. Am nächsten Tag erwachte sie zwar in ihrem eigenen Zimmer, dass aber irgendwie doch nicht das gleiche zu sein schien. Laptop, Handy und sogar ihre Kleidung am Körper waren verschwunden. Was ging hier nur vor sich?

Wenig später wird es ihr klar: sie ist in die Vergangenheit gereist. Noch schlimmer: ins Jahr 1980, in dem ihre Mutter so alt wie Charlotte selbst war. Die 15-jährige Marion, Charlottes zukünftige Mutter, und Charlotte erleben, nach ein paar holprigen Steinchen und viel Überzeugungskunst, mehr, als Charlotte während ihres ganzen bisherigen Lebens. Und das in nur wenigen Tagen. Sie beschließt die Zukunft zu verbessern und wagt den Versuch der Veränderung, auch auf die Gefahr hin plötzlich zu verschwinden. Doch alles hat eben seinen Preis und auch der Aufwand, alles zu verbessern, ist nicht zu unterschätzen. Für Charlotte beginnt die aufregendste Zeit ihres Lebens … in der Vergangenheit. Doch so ganz ohne ist das natürlich nicht.

 

Mein Endfazit

Die Geschichte beginnt, wie jedes Leben eines 15-jährigen Mädchen: alles ist doof. Das Zeitreise-Element ist zunächst etwas seltsam beschrieben und der Leser fragt sich, genau wie Charlotte, wie das jetzt passieren konnte. Allerdings nimmt die Story dann an Fahrt auf. Leser, die älter als 20 sind, können sich sicherlich noch an eine internetlose Zeit erinnern, weswegen man sich oft nur denkt: tja, Kindchen, so war das damals, als nicht jeder ein Handy besaß.

Charlottes Gefühlswelt über diese Zeitreise wirkte dabei dennoch sehr authentisch. Bis auf ein paar wenige, unglaubwürdige Aussagen, die kein 15-jähriges Mädchen so gesagt hätte, ist alles sehr stimmig. Für einen Roman ab 12 Jahren, kann man hier in einer zuckersüßen Geschichte aufgehen, wie ein Hefekuchen. Manchmal merkte man eben doch, dass die Geschichte eher für ein jüngeres Publikum geschrieben wurde.

Das Ende, vor dem ich ehrlich gesagt bis zuletzt am meisten Angst hatte, konnte die Geschichte letztlich doch abrunden und abschließen. Die einzigen Kritikpunkte, die ich hier habe, ist die teilweise gezwungene Jugendsprache, und, dass sich die Story im Mittelteil für meinen Geschmack etwas zu sehr gezogen hat. Und das, obwohl die ganzen Stationen im Nachhinein betrachtet natürlich wichtig für die weitere Handlung waren.

Ich kann das Buch vor allem jüngeren Lesern empfehlen und jedem, der mal auf eine nicht SciFi-Fantasy-Zeitreise gehen möchte. Ansonsten ein schöner Roman, den man jederzeit Zwischendurch lesen kann. Ich vergebe schwache vier Sterne, da mir drei Steine zu wenig für die doch runde Story gewesen wären. Ein zuckersüßer Lesestoff, ohne Karies zu bekommen.

 

Buchdaten

Titel: Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft
Autor: Stefanie Gerstenberger, Marta Martin
Buchtyp: Hardcover, gebunden
Genre: Jugendbuch
Reihe? Nein
Seiten: 344
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Erscheinungsdatum: 15.07.2015
Verlag: Arena
ISBN: 978-3401601298
Preis (UVP): 14,99 Eur[D]