Netflix Original: Fuller House (Staffel 1)

Man fühlt sich zurück in die späten 80er und frühen 90er versetzt, als das Intro beginnt. Die alten Emotionen und die Erinnerungen kochen hoch. Es ist wie damals, das Intro, das Haus … und vielleicht ist das das Problem der ersten Staffel. Mit Fuller House kommt nach über 20 Jahren die Quasi-Fortsetzung der Serie Full House, die weltweite Erfolge feierte. Die Väter sind nun Großeltern, die Töchter selbst Mütter und deren Kinder, tja die stellen das Haus auf dem Kopf. Wie damals. Allerdings ist irgendwas ist bei Fuller House eben doch anders. Eine Fortsetzung des Originals, die sehr, sehr viel Nostalgie aufleben lässt.

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Zur Geschichte

Die ersten knapp 10 Minuten sind der Nostalgie-Flashback-Super-Gau. Es beginnt mit der süßen Michelle als Baby und dem Intro der allerersten Staffel von Full House. Man kommt in das alte Haus und sieht wie Danny Tanner ein Baby füttert. Wie damals, als Baby-Michelle im Laufgitter saß. Nach und nach kommen die alten Charaktere begleitet mit einer Ovation nach der anderen. Joey Gladestone, Uncle Jessy und Rebecca Donaldson-Katsopolis betreten ebenfalls die Küche. Man könnte fast weinen vor Glück. Sie sind wieder da, die Tanners. Es folgte D.J. Tanner, die jetzt selbst Mutter von drei Jungs ist (u.a. auch dem Baby, das zuvor ihr Vater Danny gefüttert hatte). Wieder Applaus und Jubel. Es folgen weniger Minuten später ihre kleinere Schwester Stephanie Tanner und die beste Freundin und Nachbarin Kimberly „Kimmy“ Gibbler. Alle sind wieder zusammen. Alle? Nein, Michelle fehlt. Mit einem Seitenhieb und sekundenlangen Schweigen, wird darauf hingewiesen, dass sie der Familie Liebe Grüße übersendet, aber gerade zu beschäftigt ist, mit ihrem Modeimperium. Im Moment wirkt alles also noch sehr nach Full House.

DJ arbeitet als Tierärztin. Ihr Mann starb als Feuerwehrmann, und sie ist, wie ihr Vater nun allein erziehende Mutter von drei Kindern. Die Familie spürt, dass DJ überfordert ist und so bieten Stephanie und Kimmy an, ihr zu helfen. Vater Danny bietet das Haus an, wodurch alles geklärt ist, wo fortan gelebt wird. Erneut zieht ein Elternteil mit drei Kindern in das Haus, ein Familienangehöriger hilft und der beste Freund ebenfalls. Es ist eben doch wie damals.

Ihr ältester Sohn Jackson Fuller ist 13 Jahre alt und soll mein seinem mittleren Bruder Max in ein Zimmer ziehen, als Kimmys Tochter ebenfalls einzieht. Jackson und DJ scheint sehr viel zu verbinden, denn beiden sind die ältesten Geschwister. So kam es auch, dass Jackson zu Beginn ähnlichen Unsinn trieb wie DJ damals. Er weigert sich mit Max ein Zimmer zu teilen, hört von der Geschichte, dass seine Mum damals weggelaufen ist und macht es ihr gleich.

Max Fuller ist 7 Jahre alt und sieht in seinem Grandpa ein Idol. Er ist genauso ordentlich und putzfanatisch. Wegen Max kommt Comet Junior Junior ins Haus (wie einst durch Steph Comet). Er vergöttert seinen großen Bruder und ist auch für seinen kleinen Bruder Tommy da.

Kimmy zieht mit ihrer Tochter, Ramona Gibbler, ein (oh ja, Kimmy hat ein Kind bekommen und es ist genauso alt, wie DJs ältester Sohn). Sie lebt getrennt oder in Scheidung. Kimmy hat einen Latino, namens Fernando, geheiratet (das kam tatsächlich unerwartet) und hegt immer noch leidenschaftliche Gefühle für ihn. Ihre Tochter wünscht sich zum Geburtstag, dass ihre Eltern wieder zusammen kommen. Kimmy ist sich nach all den Jahren sehr treu geblieben und erinnert durch ihre chaotische Art stark an Joey, der damals ebenfalls als bester Freund eingezogen war. Sie ist Party-Planerin und nutzt jede Chance, eine Party im Gibbler Style zu planen. Man muss neidlos anerkennen, ihre Partys rocken.

Stephanie ist erfolgreiche DJane und legt unter dem Namen DJ Tanner auf, was in der ersten Folge zu einem kleinen Streit zwischen ihr und ihrer älteren Schwester führt. Steph ist gerade zurück aus London, zum Ärger der Familie, denn sie bringt den britischen Akzent mit. Sie erinnert direkt nach dem Einzug an ihren Uncle Jessy. Single, Freigeist und ungebunden. Mit dem Unterschied, dass sie bereits ihre kleine Schwester großgezogen hat. Hier ist sie sich dann doch ihrer alten Rolle sehr treu. Steph ist ein absoluter Familienmensch, ihre Neffen lieben sie und durch den seit Jahrzehnten bestehenden Konflikt mit Kimmy wird die Serie stets am Leben gehalten. Doch Steph hat ein Geheimnis, das einen plötzlichen Twist in ihrem Leben herbeiführt.

Steve, der High School Freund von DJ, spielt auch eine Rolle als Podologe. Er ist geschieden und liebt DJ offenbar immer noch. Steve besitzt Comet, dem Hund der Tanners von damals. Also eher Comet Junior. Einer trächtigen Comet Junior. DJs mittlerer Sohn möchte unbedingt einen Hund haben. Durch Steve kommt dann Comet Junior Junior in die Familie.

Die dreizehn Folgen von Fuller House erzählen ein wenig die Geschichte der neuen Tanners im Haus, und binden die alten Charaktere und Geschichten mit ein. DJ erzieht ihre Jungs und stößt auf Probleme, die bereits die 1. Generation in dem Haus durchgemacht hat. Zimmerstreit, Geschwisterstreit, Liebeskrise … der ganz normale Wahnsinn. Gegen Ende der ersten Staffel zeichnet sich dann endlich ab, dass die Geschichte sich von der früheren Serie immer mehr loskoppelt.

 

Mein Endfazit

Nostalgie. Flashback. Ich musste weinen vor Freude, als ich die erste Episode das erste Mal gesehen habe. Es kamen direkt die alten Erinnerungen hoch. Mittlerweile habe ich Fuller House drei oder viermal gesehen. Einmal direkt nachdem ich alle acht Staffeln von Full House beendet hatte.

Die erste Staffel ist noch immer schwer zu bewerten. Es wirkte zeitweise so, dass sie die Serie von früher einfach nur in die moderne Zeit gepackt haben. Steph ist der Rebell, Kimmy der Komiker und DJ die Hausmama, die mit allem überfordert ist.

Erst gegen Mitte der Staffel dreht es sich langsam und es fließen mehr und mehr neue Storys ein. So konnten die Grundsteine für eine zweite Staffel gelegt werden. Es müssen auch nicht mehr sämtliche alte Figuren vorgestellt werden (wie Henry, dem „Ehemann“ von Steph). Folge 13 endet mit einem Cliffhanger. Zum Glück wissen wir jetzt, dass es eine zweite Staffel gibt.

Natürlich ist die Serie gut gemacht. Die Kamerafahrten sind sehr angenehm und es ist alles modern (und zum Glück in HD). Es gibt komplett neue Settings, wie beispielsweise die Arztpraxis von DJ. Dennoch ist es sehr schade, dass die Geschichte zu Beginn größtenteils auf Rückblicke auf die alte Serie basiert. Es zählt vielleicht als Erfahrungsaustausch der Generationen, aber das wird nach drei Folgen etwas langweilig (auch, wenn es natürlich immer noch totaler Nostalgie-Charme ist).

Es fehlte das „neue“ in der Serie, das leider erst später eintrat. Der Hund ist immer noch in der Familie, zwar mittlerweile in der 2. Generation, aber hier war man auch nicht ganz so kreativ, denn er heißt schlichtweg Comet Junior Junior. Auch die Seitenhiebe in Richtung Michelle nervten etwas. Man muss dazu wissen, dass die Olsen-Twins (spielten Michelle Tanner), nach Ende von Full House eine weltweite Karriere mit unendlich vielen Filmen und Serien starteten. Nach dem letzten gemeinsamen Film sind beide komplett ins Mode-Business übergetreten und wollen nichts mehr mit dem Schauspielern zu tun haben. So hieß es. Stattdessen die eigene Modefirma führen. Daher kommt auch der „Diss“ in der ersten Folge, als gefragt wurde, wo Michelle sei.

Alles in allem ein vielversprechender Auftakt für eine Tanner-Fortsetzung, die mehr eigene Storys einbauen sollte.

Seriendaten

Filmtitel: Netflix Original: Fuller House
Originaltitel/Alternativ-Titel: Netflix Original: Fuller House
Schauspieler (Auswahl): Candace Cameron Bure, Jodie Sweetin, Andrea Barber
Staffel: 1
Anzahl der Folgen: 13
Länge je Folge: ca. 30 min
FSK: 0
Genre: Komödie, Familienkomödie, Sitcom
Erscheinungsdatum: 26.02.2016
Regisseur: Mark Cendrowski
Drehbuch: Jeff Franklin
Produzent: Katy Garretson