Mara Lang: „Almost A Fairy Tale – Verwunschen“ (Band 1)

Man erwartet mit „Almost A Fairy Tale – Verwunschen“ eine Märchen-Adaption die ein bisschen Herzschmerz beinhaltet. Was man bekommt: etwas völlig anderes und das ist fast perfekt. Die anfängliche Liebes-Märchen-Geschichte entwickelt sich schnell in eine Art dystopische Märchenwelt.

Sie überrascht immer wieder und bannt den Leser bis zur letzten Seite. Der Cliffhangar macht Lust auf den zweiten Band. Trotz der anfänglichen Überladung an Informationen, kann ich diesen Roman absolut empfehlen, vor allem für Fans von Fantasy, Magie und ein wenig Liebes-Action. Daher erhält „Almost A Fairy Tale – Verwunschen“ vier von fünf Sternen.


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Klappentext von Almost A Fairy Tale – Verwunschen

Die 17-jährige Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, in der Magie festen Regeln unterworfen ist und nach höchstem technischen Standard funktioniert. Dennoch gibt es hier alles, was die Herzen höher schlagen lässt: Schlösser, Einhörner, Riesen – und Prinzen, in die man sich verlieben kann. Doch genau das wird Natalie zum Verhängnis. Denn um dem Prinzen Kilian in einer Gefahrensituation beizustehen, verwendet sie unerlaubterweise Magie und löst damit eine Katastrophe aus.

Ein Riese bricht aus dem Zoo aus und verwüstet die halbe Stadt. Und das ist nur der Anfang. Bald begehrt das magische Volk überall auf und ehe sich‘s Natalie versieht, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Sie muss erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf welche Seite sie sich schlägt  …

(Quelle: ueberreuter.de)

Die Geschichte von Almost A Fairy Tale – Verwunschen

In Mitran leben alle unter einem Hut: Menschen und Magische. Doch die Magischen werden unterdrückt und in unterschiedliche Klassifizierungen eingeordnet. Magische, die keine Magie ausüben und keiner Strafauffälligkeit zeigen, sind A klassifiziert und dürfen unter den Menschen leben. Doch jedes kleine Vergehen führt zu einer Deklassifizerung. Es gibt wenige Menschen, die sich für die Magischen interessieren, ja gar für sie einsetzen.

Man wird das Gefühl nicht los, dass die Menschen die Magischen unterdrücken wollen. Einzig der Chef des OMB, der Mächtige, sorgt dafür, dass die Magischen nicht abgeschlachtet sondern eingesperrt werden. Dennoch ist es unfair, dass alle gegen die Magischen rebellieren, fast so, als würden sie alle manipuliert werden.

Es dauert nicht mehr lang, ehe die Magischen aufstehen und sich gegen die Menschen richten. Notfalls mit Gewalt …

Wichtige Charaktere

Natalie Amalia Windersom ist 17 Jahre alt und lebt in Mitran. Sie lebt als Magische der Klasse A unter den Menschen und darf ihre Magie nicht ausleben. Ehe sie im Zoo aus Versehen einen Riesen befreit, wusste sie auch nicht, dass sie über mächtige Bannmagie verfügt.

Liam Windersom ist Natalies kleiner Bruder. Er sieht in ihr ein Vorbild scheint aber keinerlei magische Begabung zu haben.

Jolly ist die beste Freundin von Natalie und geht mit ihr durch alle Höhen und Tiefen. Als sie ihre Freundin helfen will, wird sie verwunschen und verwandelt sich in ein Reptil. Sie ist der magischen Welt gegenüber, gerade wegen Natalie, sehr aufgeschlossen.

Paige ist die große Schwester von Jolly. Sie ist genau wie Jolly der magischen Welt gegenüber sehr aufgeschlossen. Sie hatte eine Liebesbeziehung zu Valeriu, der sich offenbar in einen Wolf verwandelt hat.

Killian von Nauders ist der nächste Thronfolger und wahrer Prinz. Natalie und er haben eine besondere Beziehung, denn ihr erstes Date findet unter magischen Umständen statt. Und das findet der menschliche Prinz nicht so toll, schließlich gehört er dem OMB an, der sich um magische Straftäter kümmert.

Der Mächtige ist der mächtigste Zauberer von Mitran. Er beherrscht wie kein anderer die Bannmagie und muss eingreifen, als ein Riese aus dem Magischen Zoo ausbricht. Doch der Mächtigen hat noch so ein paar Geheimnisse zwischen schwarzen Umhang und Zepter.

Mein Endfazit zu Almost A Fairy Tale – Verwunschen

Als ich „Almost A Fairy Tale – Verwunschen“ auf der Leipziger Buchmesse 2018 entdeckte, gefiel mir vor allem die „Tischlein-deck-dich“-Fast Food Kette im Klappentext. Nach dem ersten Kapitel erwartete ich eine märchenhafte Liebesgeschichte. Doch ich wurde eines Besseren belehrt.

Zu Beginn wird man als Leser zunächst mit einer Flut an Informationen bombardiert. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Autorin einen sofort in die Welt eintauchen lassen möchte, aber möglichst alles weiß. Dabei hätte es völlig gelangt, wenn bestimmte Informationen, wie der OMB, gekommen wären, als sie an der Reihe waren. So war man direkt zu Beginn der Geschichte am Straucheln und musste versuchen alle Infos zu behalten. Unter anderem auch den Namen von Natalie, den ihre beste Freundin Jolly offenbar immer voll aufsagt (er beinhaltet immerhin drei Namen!).

Interessant sind auch die versteckten politischen und gesellschaftskritischen Botschaften in der Geschichte. Es herrscht ein „Kampf“ zwischen Magischen und Menschen. Die Magischen werden klassifiziert, als wären sie weniger wert. Sie werden in Zoos gehalten oder kommen bei kleinsten Verbrechen  (für immer) in Arrest. Das widerspiegelt nicht nur eine Zeit zum zweiten Weltkrieg, sondern auch eine Gesellschaft, wie sie heute unter uns wiederzufinden ist. Spannend gelöst von Mara Lang.

Nach der Informationsflut kommt die Spannung

Glücklicherweise wurde ich nicht komplett erschlagen und konnte mich recht schnell in der Geschichte fallen lassen. Aus der erwarteten märchenhaften Liebesgeschichte, wurde ein magisches Abenteuer mit Märchen-Elementen. Genau das, was man nicht erwartet hat, aber einfach grandios umgesetzt wurde. Spätestens nach Ende des ersten Teils, entwickelt sich die Geschichte in eine komplett andere Richtung. Vielleicht ist genau diese Wendung daran Schuld gewesen, dass ich das Buch fortan nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Man konnte sich in der Geschichte fallen lassen und fieberte mit der Protagonisten mit. Am Ende wusste ich, genau wie Natalie, nicht mehr, wer jetzt wirklich der Bösewicht ist. Die authentische Schreibweise und der Witz zwischen so mancher Zeile (Stichwort: Zipfel) haben mir unglaublich gut gefallen. Das führte auch dazu, dass aus der 3-Sterne-Geschichte eine fast 5-Sterne-Geschichte wurde.

Einzig diese Informationsflut zu Beginn sorgt dafür, dass ich „Almost A Fairy Tale – Verwunschen“ vier Sterne gebe. Ich kann diese Geschichte jedem empfehlen, der sich in magische Action stürzen möchte und auf märchenhafte Fantasy steht. Man sollte nur keinen leichten Magen haben, denn manche Stellen sind schon heftig. Es erwartet euch eine fast dystopische Märchenwelt.

Buchdaten von Almost A Fairy Tale – Verwunschen

Titel: Almost A Fairy Tale – Verwunschen
Autor: Mara Lang
Buchtyp: Hardcover, gebunden
Genre: Fantasy, Märchen, Liebesroman
Seiten: 400
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Erscheinungsdatum: 09.2017
Verlag: Ueberreuter
ISBN: 978-3-7641-7068-4
Preis (UVP): 17,95 Euro [D]